Mehdi (Kourosh) Kouhkan
an das "Human Rights House of Iran"
Mein linkes
Kniegelenk wurde durch die Misshandlungen in
der Abteilung 240 verletzt. Die
Untersuchungsbeamten erlaubten mir
daraufhin, das Krankenhaus aufzusuchen unter
der Bedingung, dass ich alle Kosten selbst
zu tragen hätte. Am 22.Mai wurde ich dort
operiert, mit Händen und Füssen an das
Krankenbett gefesselt. Während des gesamten
Krankenhaus-Aufenthaltes wurde ich von den
Behörden ständig beschimpft.
Ich litt
daraufhin an Rücken- und Halskrämpfen wegen
der Belastungen, die ich nach der Operation
zusätzlich zu den OP Schmerzen ausgesetzt
war. Ein oder zwei Tage nach der OP wurde
ich zurück ins Evin Gefängniss gebracht. Mir
wurde gesagt, dass ich nach einer Woche
nochmals in Krankenhaus käme um die
Behandlung fortzusetzen. Doch jetzt, einen
Monat nach meiner vorläufigen Entlassung aus
dem Krankenhaus wurde die Behandlung noch
nicht wieder aufgenommen.
Seitdem die
Behandlung unterbrochen wurde hat sich in
der OP Wunde eine Infektion eingestellt. Ich
muss deshalb ständig Antibiotika einnehmen,
die wiederum zu Verdauungsstörungen geführt
haben. Mein schlechter Gesundheitszustand
und die Wund-Infektion, die am Ende nur
durch eine Beinamputation geheilt werden
kann werden von den Untersuchungsbeamten
völlig ignoriert.
Frühere
Zellen-Genossen von mir, Mohsen Dokmehchee,
Alborz Ghasemi, Hassan Nahid und Hoda Saber
haben in den letzten Jahren ihr Leben
verloren, weil man ihnen ebenfalls die
medizinische Behandlungen vorenthielt.
Deshalb glaube ich nicht, dass es die
Untersuchungsbeamten hier interessiert, ob
ich am Ende ein bein durch Amputation
verliere.
Hiermit mache ich
den Teheraner Staatsanwalt direkt für die
gesundheitlichen Schäden verantwortlich, die
ich durch die ausbleibende ärztliche
Behandlung erleiden muss. Ich hoffe, dass
durch diesen Brief jemand meinen Hilferuf
vernimmt..
Mehdi (Kourosch) Koukhan, Evin Prison (Abt. 350), Juni 2011 |
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